Nass und unbeständig war er, der Frühling 2021. Erfreulicherweise gelang es uns dennoch, an einem trockenen Vormittag unser Naturschulzimmer Feldgüetli beim Spriessen, wachsen und blühen zu erkunden. Gras und Blätter zeigten sich in saftig - frischem Grün.
Am Anfang versammelte sich die ganze Kinderschar und die Lehrpersonen beim Häuschen des kleinen Igels. Im Herbst hatte er sich in den Winterschlaf begeben. Das Jahreszeitenlied singend, lockten wir ihn heraus - das gelang! Der kleine Igel begrüsste die Kinder und erzählte ihnen, wie er nach dem Winterschlaf grossen Hunger hatte. Seine Beute war in unterschiedlicher Distanz zum Haus zu finden. Was er wohl als Erstes anpeilen sollte? Genau, die Kinder empfahlen ihm den Wurm, da er dafür den kürzesten Weg zurücklegen musste. Dies war auch schon der Hinweis für den heutigen Themenschwerpunkt: Längen messen.
In drei Gruppen wurde die natürliche Umgebung auf verschieden Arten ausgemessen. Die Kinder benutzten dabei körpereigene Messinstrumente, Meter, Doppelmeter, Messbänder und sogar mit einem Messrad durfte experimentiert werden. Jedes Kind konnte seinen Möglichkeiten entsprechend Messerfahrungen sammeln und die Begriffe lang und kurz mit Tätigkeiten verknüpfen.
Nach einer stärkenden, ausgiebigen Znünipause durften die Kinder in der Freien Tätigkeit ihren Interessen nachgehen. Auf dem Spielplatz entstanden viele Gruppen, welche bei verschiedenen Aktivitäten ihr Bewegungsbedürfnis stillten. Im Weiteren wurden Frühlingswörter gesammelt, die Buchstaben auf Steine geschrieben und daraus wieder neue Wörter gebildet. Das Ausmessen von Strecken und Gegenständen ging weiter und es wurden Schnecken gefunden und für sie ein Häuschen gebaut. Für die Jahreszeitenkordel suchte jedes Kind eine kleine Blume, welche mit Klebefolie zu einem weiteren Anhänger wurde. Die Zeit verging so wie im Flug. Genau wie das anschliessende Aufräumen, denn alle packten mit an!
Das Abschlussritual rundete diesen Unterrichtsvormittag im Freien ab.
Vanessa Keller, IF-LP